Gestern Abend stimmten 51 Berechtigte (47 waren dagegen) der 119. IOC-Vollversammlung (Internationales Olympisches Komitee) in Guatemala-Stadt für Sotschi als Ausrichter der XXII. Olympischen Winterspiele vom 7. bis 23. Februar 2014. Das sind die 1. Olympischen Winterspiele in Russland und gleichzeitig auch die ersten “unter Palmen”!
Denn Sotschi liegt am Schwarzen Meer (hier) in der Region Krasnodar (russische Riviera) mit südlichen Temperaturen, von dort sind es ca. 50 km bis in den Kaukasus, wo laut Russlands Staatspräsident Wladimir Putin “Schnee garantiert” ist.
Enttäuschung in Österreich: Die Hoffung Salzburg war schon im ersten Wahlgang ausgeschieden und im “Finale” setzten sich die Russen dann gegen das südkoreanische Pyeongchang durch.
Ich denke…
…auch wenn die Österreicher nun alles aufs Geld schieben (wenige Tage vor der Vergabe war bekannt geworden, dass Gazprom IOC-Sponsor wird) und sogar der österreichische Bundespräsident Alfred Gusenbauer meinte, dass man “keine Chance” habe, wenn “Geopolitik und Geld eine Rolle spielten“, dass die Entscheidung nachzuvollziehen ist. Irgendwann musste mal Russland an der Reihe sein, außerdem könnten sich wohl auch einige Funktionäre “gebauchpinselt gefühlt haben, weil der Russische Präsident persönlich anwesend war (Aussage B2radioWelt). Und dann ist es völlig egal, wie viel Sportstätten noch gebaut werden müssen (Salzburg 8 vorhanden, Sotschi 1) oder dass der Bewerbungsfilm vom Willi Bogner war. Russland stampft sich nun für 12 Milliarden Dollar (8,8 Milliarden Euro) eine neue, und dann wohl auch bekannte Urlaubsregion (“heute Sandstrand, morgen Skifahren”) aus dem Boden – das rentiert sich denke ich auf jeden Fall.
Was ich nicht verstehe, ist warum sich jetzt unbedingt wieder München zusammen mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) aufdrängt und für die Winterspiele 2018 bewerben will. Fachleute sehen ohnehin keine Chance, da es zu “nah” am Austragungsort von 2014 liegt. Aber erst werden mal Millionen verschleudert, “mir ham’s ja”! Wer 1,85 Milliarden für eine 40-Km-Verbindung vom Hauptbahnhof zum Flughafen (“in 10 Minuten“) ausgeben will, um eine Transrapid-Strecke zu bauen, dem kann man ruhig Größenwahn unterstellen.
Quelle Tagesschau.de