Gerade lief auf VOX der Film Rocky IV “Kampf des Jahrhunderts” mit Sylvester Stallone als Italian Stallion und Dolph Lundgren als Ivan Drago. Besonders da das Ende des Kalten Krieges nun schon ein paar Jahre her ist, zeigt der Film heute sehr schön, wie die USA ihre Filme machen.
Rocky Balboa als ehrlicher, aufrichtiger und patriotischer Boxer aus armen Verhältnissen (einer von uns) gegen Ivan Drago als gefühl- und herzlose Kampfmaschine, die überzüchtet und gedopt nur vom Boxreglement am gezielten Mord gehindert scheint, nebs erfolgssüchtiger und liebloser Gattin (Brigitte Nielsen), die im Gegensatz zur warmherzigen, sich Sorgen machenden Rocky-Ehefrau “Adrian” (Talia Shire “Adrianna Pennino”) ihren blutenden und leidenden “Lebens-Genossen” mit “Idiota” niedermacht. Das ganze umrahmt von einem leblosen, keine Miene verziehenden kommunistischen Machtapparat, zusammen mit einem höchst unfairen Publikum, das aber bereitwillig nach kurzer Zeit zum Erzfeind überschwenkt und dabei keine Angst vor Repressalien der uniformierten Hälfte der Halle fürchten muss. Zum Schluss darf dann noch der siegreiche Yankee am Mikrophon aus dem Stegreif eine “Rede für die Welt” halten, die sofort die zornigen Machthaber läutert und scheinbar während des Abspanns den endgültigen Weltfrieden heraufbeschwört, nachdem sich vorher schon der sowjetische Muskelberg den militärischen Drohungen wütend widersetzte.
Die kleine Actionfilm-Fibel
Ich denke ja, dass das Weiße Haus kleine Handbücher verteilt, in denen erklärt wird, wie man dem doch sehr naiven Publikum in Amerika die gewünschten Werte vermitteln kann. Und das wurde schon bei vielen Arten von Feinden angewendet, so auch nach dem 2. Weltkrieg bei Deutschland. Man schaue sich nur mal “Gesprengte Ketten” an, wo draufgängerische, mutige, intelligente und witzige Gefangene auf “Papiere!” schreiende Kampfroboter, nicht nur im Lager sondern auch in der Bevölkerung treffen. Der gute Cowboy gegen den Rest der bösen Welt aus Banditen und Indianern…
Denn wir sind die Guten – wir sind Amerikaner!